4.3 Strukturwandel

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Industrien wandeln sich – die Euregio Maas-Rhein entwickelt sich

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4.3 Strukturwandel

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Oft haben die naturräumlichen Voraussetzungen eine wichtige Rolle dabei gespielt, welche Industrie sich in einem bestimmten Raum angesiedelt hat. Im Laufe der Zeit wurden aber andere Standortfaktoren immer wichtiger.

In diesem Kapitel siehst du an zwei Beispielen, wie die Menschen im Gebiet der Euregio Maas-Rhein (EMR) sich früher versorgt haben und wie die Wirtschaft einen Strukturwandel durchlaufen hat.

Der Text oben als Audiospur

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Sprachhilfe zu Element 1

Vokabelhilfe

Naturräumliche Voraussetzungen: Damit ist die von der Natur vorgegebene Ausstattung gemeint. 

Hierzu gehören:

  • Bodenbeschaffenheit
  • Geländerelief (also wie die Erdoberfläche geformt ist)
  • Vorhandensein von Gewässern (Flüsse, Seen etc.)
  • Klima

Hinweise für Lehrende

Übersicht (Didaktischer Zugriff, Ziele, Kompetenzen)

Allgemeine Anmerkungen zum Kapitel 

Strukturwandel wird in diesem Kapitel exemplarisch an zwei Beispielen verdeutlicht: In Lüttich vollzog sich der Wandel von der monostrukturierten Montanindustrie zur Dienstleistungsgesellschaft als harter Bruch. Deshalb wird dieses Beispiel relativ ausführlich dargestellt. Nicht immer muss ein Strukturwandel mit so einem Bruch einhergehen. Das soll das Beispiel Hasselt im Anschluss verdeutlichen.

Ziele & Kompetenzen

Ziel des Kapitels ist es, den Lernenden zu zeigen, dass sich der Raum unter dem Einfluss wirtschaftlicher Aktivitäten des Menschen fortwährend verändert.

Der Schwerpunkt dieses Kapitels liegt auf der Förderung der Kompetenzen:

  • Fachwissen, vor allem die Fähigkeit, Räume unterschiedlicher Art und Größe als humangeografische Systeme zu erfassen, indem die Lernenden vergangene und gegenwärtige humangeografische Strukturen in Räumen beschreiben und erklären.
  • Methoden, vor allem die Fähigkeit, Informationen zur Behandlung geografischer Fragestellungen auszuwerten, zum Beispiel indem die Lernenden relevante Informationen aus digitalen Informationsquellen gewinnen und diese Informationen in andere Formen der Darstellung umwandeln.
  • Kommunikation, die Fähigkeit, geografische Sachverhalte zu verstehen, zu versprachlichen und präsentieren zu können.

Kapitelstruktur

Im ersten Teilkapitel wird die Entwicklung der Montanindustrie im Raum Lüttich erarbeitet. Wichtig ist dabei, dass die Lernenden den Zusammenhang zwischen dem Vorkommen von Bodenschätzen und der sich daraus entwickelnden Montanindustrie erkennen.

Im zweiten Teil geht es um den Versuch Lüttichs, die Wirtschaft neu auszurichten. Hierzu wird die Ansiedlung des chinesischen Internetgiganten Alibaba untersucht.

Zum Schluss wird mit Hasselt eine Stadt vorgestellt, in der es trotz eines Strukturwandels viele Kontinuitäten gibt.

In einer weiterführenden Aufgabe können die Lernenden die behandelten Raumbeispiele in das Modell des sektoralen Wandels nach Fourastié einordnen und somit erkennen, dass die gewählten Beispiele exemplarisch für ihre Zeit sind.

Lokalisierung

Es bietet sich an, die Raumbeispiele dieses Kapitels, Lüttich und Hasselt, gemeinsam mit der Klasse zu verorten. Hierzu bietet sich neben dem Atlas oder einer Wandkarte auch diese Karte der Euregio Maas-Rhein an. Bei der Arbeit an der interaktiven GIS-Karte kann schon auf die Lage von Hasselt hingewiesen werden.

Basiskonzepte

Es liegt schon im Begriff des Strukturwandels, dass unterschiedliche Zeithorizonte, vor allem mittel- und langfristig, untersucht werden. Dabei geht es vor allem um Prozesse, die im Raum ablaufen. Die Maßstabsebene entspricht im Wesentlichen der der Raumbeispiele, die auf lokaler bis regionaler Ebene zu verorten sind. Abgesehen von den Bodenschätzen, die natürlich für die Entstehung von Montanindustrie bedeutsam sind, fokussiert sich dieses Kapitel vor allem auf menschliche Teilsysteme. Von den Aspekten des Nachhaltigkeitsvierecks ist in erster Linie die Ökonomie berührt, aber natürlich ist beim Strukturwandel auch der soziale Aspekt bedeutsam. Natürlich spielt sich Strukturwandel im Raum als Container ab. Aber wenn Lüttich sich als Dienstleistungsstandort oder Hasselt sich als Modestadt bewirbt, kann auch der konstruierte Raum mit den Lernenden reflektiert werden.

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1. Lüttich – Wiege der Montanindustrie

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Im Mittelalter lebten die meisten Menschen von der Landwirtschaft. Schon im späten 12. Jahrhundert wurde in der Gegend von Lüttich Steinkohle entdeckt. Wenn die Kohle dicht genug unter der Erdoberfläche lag, begannen die Menschen, sie abzubauen. Das nannte man Kohlengräberei.

Im Jahr 1720 wurde in Lüttich die erste Dampfmaschine auf dem europäischen Festland aufgestellt. In Dampfmaschinen wurde durch die Verbrennung von Kohle Wärmeenergie in Bewegungsenergie umgewandelt. Die ersten Dampfmaschinen wurden eingesetzt, um eindringendes Grundwasser aus Kohleschächten abzupumpen. Dadurch konnte man Kohle auch aus größeren Tiefen fördern. Später wurden Dampfmaschinen auch in der Textilindustrie, auf Dampfschiffen oder in Lokomotiven eingesetzt.

Die meisten dieser Maschinen werden aus Eisen hergestellt. Eisen wird gewonnen, indem es in Hochofenanlagen aus Eisenerz herausgeschmolzen wird. Auch hierfür werden große Mengen an Kohle benötigt.

Regionen, in denen man sowohl Kohle als auch Eisenerz finden kann, weisen gute Voraussetzungen für die Entstehung von Montanindustrie auf.

In Gebieten mit Montanindustrie gab es einen sehr hohen Bedarf an Arbeitskräften. Das führte dazu, dass Menschen aus vielen Ländern Europas in diese Gebiete kamen, um dort zu arbeiten. So kamen beispielsweise viele Einwandernde aus Italien, um in den Bergwerken oder in der Metall verarbeitenden Industrie um Lüttich zu arbeiten.

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Sprachhilfe zu Element 3

Umgang mit unbekannten Wörtern

Du kannst unterschiedliche Methoden nutzen, um unbekannte Wörter auch ohne Wörterbuch zu erschließen.

  • Manchmal sind die Wörter, die du in der Zielsprache suchst, den Wörtern in deiner Muttersprache sehr ähnlich, zum Beispiel 'Steinkohle' (dt.) und 'steenkool' (nl.).
  • Es kommt auch vor, dass das unbekannte Wort einem Wort in einer anderen Sprache, die du bereits sprichst, ähnelt, zum Beispiel 'Regionen' (dt.) und 'regions' (engl.).
  • Oft hilft es, zuerst den Zusammenhang zu verstehen, statt sich nur mit einem Wort zu befassen.
  • Wenn du einen oder mehrere Teile des Wortes schon kennst, kann dir das auch helfen. Dann kannst du versuchen, das ganze Wort zu verstehen. Beispiel 'Grundwasser': Vielleicht kennst du die Wörter 'Wasser' und ‚Grund‘ schon einzeln? Dann kannst du nun herausfinden, was sie zusammengesetzt bedeuten. ‚Grund‘ kennst du vielleicht von ‚Grundlage‘: Etwas Festes und Stabiles, auf dem etwas anderes aufgebaut wird. Daraus kannst du schließen, dass es sich bei Grundwasser um Wasser handelt, dass unten ist, sich also im Boden befindet.
  • Manchmal gibt es bei Texten auch Bilder, die dir helfen, das Geschriebene besser zu verstehen.
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Holzschnitt der Stadt Lüttich (1574)

Sebastian Münster: Cosmographia (deutschsprachige Ausgabe von 1574)
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Seite aus Sebastian Münsters "Cosmographia" (1574)

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Steinkolen. [ ] Neben dieser Statt werden Schwarze Stein aus dem Erdtrich graben / welche wann sie durch ein wenig beygelegt Holz entzündet werden / Brinnen unnd geben sie ein starcke Hiz.

Förderturm Nr. 4 „Belle Fleur“
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Urheber: Bourgeois.A

https://de.wikipedia.org/wiki/Zeche_Hasard#/media/Datei:Charbonnage_du_Hasard_58.JPG

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Die Zeche Hasard in Visé wurde im Jahr 1850 mit dem ersten Schacht von insgesamt vier zur Gewinnung von Steinkohle ausgestattet. Im Jahr 2017 wurden alle Zechenteile, die nicht unter Denkmalschutz stehen, abgerissen.

Blegny coal mine
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Urheber: Boskoyevsky

https://fr.wikipedia.org/wiki/Fichier:Blegny_coal_mine.JPG

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Die Mine in Blegny stellte am 31. März 1980 – als letzte in der Region um Lüttich – ihre Aktivitäten ein. Heute ist sie ein touristisches Ziel.

Hinweise für Lehrende

Zur folgenden Aufgabe

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mögliche Lösung der Aufgabe

Das Wirkungsgefüge soll die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Faktoren verdeutlichen. So erleichterte beispielsweise die Dampfmaschine die Förderung von Kohle und ein größeres Angebot von Kohle machte einen vermehrten Einsatz von Dampfmaschinen möglich.

Wenn die Lernenden noch nicht mit dem Erstellen von Wirkungsgefügen vertraut sind, kann es hilfreich sein, zunächst gemeinsam über die Schlüsselbegriffe zu sprechen. Auch ein Hinweis auf die Beschriftung von Pfeilen (zum Beispiel "führt zu") kann sinnvoll sein.

Das Wirkungsgefüge kann digital mithilfe der angegebenen Webseite allein oder in Partner-/Gruppenarbeit erstellt werden. Natürlich ist auch eine Bearbeitung auf einem Plakat möglich.

In Element 10 soll das Wirkungsgefüge ergänzt werden, sodass auch der Niedergang der Montanindustrie in seinen Grundzügen zu erkennen ist. Hierzu sollte das erstellte Wirkungsgefüge gespeichert werden. Wenn das Wirkungsgefüge auf einem Plakat erstellt wird, sollte darauf hingewiesen werden, dass noch Platz für Ergänzungen bleiben muss.

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Aufgabe

Montanindustrie – ein Wirkungsgefüge

Stelle die Entstehung der Montanindustrie in einem Wirkungsgefüge dar. Hier kannst du erfahren, was ein Wirkungsgefüge ist.

  1. Nutze dazu die Seite draw.kits.blog.
  2. Benutze die folgenden Schlüsselbegriffe: Steinkohle, Hochofen, Eisenerz, Kohle, Eisen, Dampfmaschine, Lokomotiven, Dampfschiffe, Maschinen für die Textilindustrie.
  3. Notiere zuerst die Schlüsselbegriffe. Beginne mit dem Begriff Kohle.
  4. Verbinde dann die Begriffe mit Pfeilen. Beschrifte die Pfeile so, dass sie die Zusammenhänge richtig wiedergeben.
  5. Exportiere das fertige Wirkungsgefüge als PNG und lade es unten über den Button "Datei hochladen" in dieses Kapitel.
    Hinweis
    : Wie das geht, wird im Video unten erklärt.

Tutorial: Excalidraw

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Aufgabe

Montanindustrie – ein Wirkungsgefüge

Stelle die Entstehung der Montanindustrie in einem Wirkungsgefüge dar.

  1. Nutze dazu die Seite draw.kits.blog.
  2. Benutze dazu mindestens folgenden Schlüsselbegriffe: Steinkohle, Eisen, Maschinen.
  3. Verbinde die Begriffe mit Pfeilen und beschrifte die Pfeile so, dass die Zusammenhänge richtig wiedergegeben werden.
  4. Exportiere das fertige Wirkungsgefüge als PNG und lade es unten über den Button "Datei hochladen" in dieses Kapitel.
    Hinweis: Wie das geht, wird im Video unten erklärt

Tutorial: Excalidraw

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Aufgabe

Montanindustrie – ein Wirkungsgefüge

Stelle die Entstehung der Montanindustrie in einem Wirkungsgefüge dar.

  1. Nutze dazu die Seite draw.kits.blog
  2. Finde die Schlüsselbegriffe und verbinde sie mit Pfeilen. 
  3. Beschrifte die Pfeile so, dass die Zusammenhänge richtig wiedergegeben werden.
  4. Exportiere das fertige Wirkungsgefüge als PNG und lade es unten über den Button "Datei hochladen" in dieses Kapitel.
    Hinweis: Wie das geht, wird im Video unten erklärt.

Tutorial: Excalidraw

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Sprachhilfe zu Element 5

Tipps

Dir fällt es schwer, die Antworten in der anderen Sprache zu formulieren? 

  1. Dann sammle zunächst alle wichtigen Stichworte, die du zur Beantwortung der Aufgabe brauchst, in deiner Muttersprache. 
  2. Finde dann die richtigen Worte in der Zielsprache. Dabei können dir Wörterbücher helfen, zum Beispiel Linguee, dict.cc, DeepL.
  3. Für das Wirkungsgefüge musst du nun die Stichworte in einen Zusammenhang setzen. Zusammenhänge verdeutlichst du mit Pfeilen. 
  4. Diese müssen so beschriftet werden, dass der Zusammenhang zwischen den Stichworten deutlich wird. Dabei ist die Nutzung von Verben oft sehr sinnvoll: 'führt zu', 'resultiert in', 'folgt aus' usw.
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Vertiefung

John Cockerill – ein Engländer bringt die belgische Industrialisierung in Schwung

Statue and tomb of John Cockerill in front of the City Hall of Seraing (Belgium)
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Urheber: Flamenc

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:John_Cockerill_-_statue_and_tomb.jpg?uselang=de

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Statue und Grab John Cockerills vor dem Rathaus von Seraing

Der 1790 in England geborenen John Cockerill war eine wichtige Figur in der Industrialisierung Belgiens im 19. Jahrhundert. Als Unternehmer und Erfinder gründete er mehrere Unternehmen, die Maschinen und Anlagen für die Industrie herstellten. Cockerill leitete schon früh die von seinem Vater in Verviers und Lüttich gegründeten Textilmaschinenfabriken. 1817 erwarb er vom niederländischen König das Schloss Seraing und baute dort zusammen mit seinen Brüdern Europas damals größte Eisengießerei und Maschinenfabrik auf.

Cockerill war ein Pionier in der Einführung von Dampfmaschinen und des Eisenbahnverkehrs in Belgien und Europa. So lieferte sein Unternehmen sowohl die Schienen für die erste kontinentaleuropäische Bahnlinie von Brüssel nach Mechelen als auch die erste in Kontinentaleuropa gefertigte Dampflokomotive (genannt Le Belge). Bis dahin waren alle Lokomotiven aus England importiert worden.

Der Text oben als Audiospur
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Urheber: Grandsire . dans Edouard Charton, Eurayle Cazeaux, Eugène Best, Charles Mayet, Charles Forementin, Émile Fouquet, Ernest Beauguitte, Louis Fouquet Magasin pittoresque, Volume 33.Jouvet & cie, 1865

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Vue_des_%C3%A9tablissements_de_John_Cockerill_%C3%A0_Seraing.png?uselang=de

PD

Blick auf Cockerills Fabriken in Seraing, Zeichnung aus dem 19. Jahrhundert

Lukas Epperlein

Hinweise für Lehrende

Zur folgenden Aufgabe

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https://tonic-geo2.uni.lu:8443/atlasfx/js/index.html?mapId=237#basemap=2&layerIds=13043.13044.16210&scale=1155581¢erX=765075.0063467812¢erY=6426342.838427482

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Die Karte zeigt Eisen- und Kohlevorkommen und Montanindustrie im Raum Lüttich bis in die 1960er-Jahre.

Lüttich liegt am nördlichen Rand dieser GIS-Karte.

Das Lernprodukt besteht aus Texten mit eingefügten Karten, die die Montanregion Lüttich zu verschiedenen Zeitpunkten zeigen.

Steinkohle- und Eisenerzreviere bilden günstige Voraussetzungen für die Entstehung von Montanindustrie. Demzufolge gibt es Bergbau, wo Kohle im Boden lagert. Die Anzahl der Zechen hat im Laufe der Jahre abgenommen. Bergbau gibt es in der Region seit einigen Jahren nicht mehr, Eisen- und Stahlindustrie ist auch heute an vereinzelten Standorten noch vorhanden.

In der Differenzierung können darüber hinausgehend Folgen für die Bevölkerungsdichte und Zusammensetzung beschrieben werden. Während der Industrialisierung hat die Bevölkerung vor allem durch Migrationsgewinne deutlich zugenommen (vgl. Element 12).

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Aufgabe

Montanindustrie um Lüttich – eine interaktive Karte

Fasse die Entwicklung der Montanindustrie im Raum Lüttich (französisch: Liège) zusammen. Arbeite dafür mit dieser interaktiven Karte.

  1. Wähle als Grundkarte zunächst die Karten Verkehr (OSM) und suche die Gegend um Lüttich. 
  2. Erstelle dann Karten für die Jahre 1912, 1965 und 2007, indem du aus den Menüpunkten 'Steinkohlebergbau' und 'Eisen- und Stahlindustrie' Elemente unterschiedlicher Zeiträume anklickst.
  3. Erstelle von den Karten Screenshots.
  4. Lade diese in ein Text-Dokument.
  5. Lade das fertige Dokument mit den Screenshots und Erläuterungen über den Button "Datei hochladen" hier in das Kapitel.
    Hinweis: Wie das geht, wird im Video unten erklärt.

Aufgabe

Montanindustrie um Lüttich – eine interaktive Karte

Fasse die Entwicklung der Montanindustrie im Raum Lüttich (französisch: Liège) zusammen. Arbeite dafür mit dieser interaktiven Karte.

  1. Zoome zu einem Kartenausschnitt, der Lüttich zeigt. 
  2. Auf dieser Karte musst du nach der französischen Schreibweise Liège suchen.
  3. Markiere in der Karte die folgenden Elemente:
    1. Bergwerke vor 1900
    2. Bergwerke 1900–1922
    3. Werke der Eisen- und Stahlindustrie 1912
  4. Du siehst in der Karte alle Bergwerke, die bis 1922 geschlossen wurden und die Standorte der Eisen- und Stahlindustrie bis zum Jahr 1912. Fertige einen Screenshot an und speichere ihn.
  5. Markiere in der Karte die folgenden Elemente:
    1. Stilllegung von Bergwerken
    2. Werke der Eisen- und Stahlindustrie 2007
  6. Du siehst in der Karte alle Bergwerke, die bis heute geschlossen wurden und die Standorte der Eisen- und Stahlindustrie bis zum Jahr 2007. Fertige einen Screenshot an und speichere ihn.
  7. Vergleiche beide Karten.

Aufgabe

Montanindustrie um Lüttich – eine interaktive Karte

  1. Fasse die Entwicklung der Montanindustrie im Raum Lüttich (französisch: Liège) zusammen. Arbeite dafür mit dieser interaktiven Karte.
    1. Wähle als Grundkarte zunächst die Karten Verkehr (OSM) und suche die Gegend um Lüttich.
    2. Erstelle dann Karten für die Jahre 1912, 1965 und 2007, indem du aus den Menüpunkten Steinkohlebergbau und Eisen- und Stahlindustrie Elemente aus verschiedenen Zeiträumen anklickst.
    3. Fertige von den unterschiedlichen Karten Screenshots an.
    4. Lade sie in ein Text-Dokument.
    5. Lade das fertige Dokument mit den Screenshots und Erläuterungen über den Button "Datei hochladen" hier in das Kapitel.
  2. Recherchiere im Netz nach den Folgen der Industrialisierung für die Bevölkerungsdichte und -zusammensetzung. 
  3. Füge diese Informationen in deinen Text ein. 
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Vertiefung

Begriffe im Bergbau

Aufgabe

Begriffe im Bergbau

Welche Begriffe werden hier gesucht?

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Exkurs

Zechen im Aachen-Limburger Revier

Auch in anderen Teilen der Euregio Maas-Rhein wurde viel Kohlebergbau betrieben. Hier findest du ein paar Beispiele aus Süd-Limburg (NL) und der Region Aachen. Noch mehr Bilder findet man auf der Internetseite 'Der Landgraph'.

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Urheber: Ron Slangen

https://de.wikipedia.org/wiki/Oranje-Nassau_I#/media/Datei:Nederlands_Mijnmuseum_2012.jpg

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Oranje Nassau I

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Urheber: Rijksmuseum

https://nl.wikipedia.org/wiki/Staatsmijn_Wilhelmina#/media/Bestand:Steenkolenmijn_Wilhelmina_in_Terwinselen,_RP-F-00-6000.jpg

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Staatsmijn Wilhelmina

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Urheber: Harry Pot / Anefo

https://nl.wikipedia.org/wiki/Willem-Sophia#/media/Bestand:Redding_van_3_mijnwerkers_uit_Willem-Sophiamijn._Op_donderdag_18_augustus_1955,_,_Bestanddeelnr_907-2905.jpg

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Mijn Willem-Sophia

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Urheber: Rijksdienst voor het Cultureel Erfgoed

https://nl.wikipedia.org/wiki/Staatsmijn_Emma#/media/Bestand:Staatsmijn_Emma_-_Schachtgebouw_schacht_III_-_Brunssum_-_20260913_-_RCE.jpg

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Staatsmijn Emma

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Urheber: Jvoncken

https://nl.wikipedia.org/wiki/Domaniale_mijn#/media/Bestand:Schacht_Nulland_Kerkrade.jpg

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Domaniale mijn

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Urheber: Norbert Kirchhoff

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Foerdergeruest_Anna-Hauptschacht.JPG

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Grube Anna

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Urheber: Frank Vincentz

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:H%C3%BCckelhoven_-_Sophiastra%C3%9Fe_-_Sophia_Jacoba_-_Kraftwerke_12_ies.jpg

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Grube Sophia Jacoba

2. Niedergang der Montanindustrie

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In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden die Bedingungen für den Bergbau zunehmend schlechter: Man musste immer tiefer graben, um an die Kohle führenden Schichten zu kommen, was die Förderung immer teurer machte. Gleichzeitig kam immer mehr billige Importkohle auf den europäischen Markt. Das hatte sowohl mit Lohnstrukturen (Arbeitskraft war in anderen Ländern billiger) als auch mit der Lagerung der Kohlenflöze zu tun (anderswo ließ sich Steinkohle günstig im Tagebau gewinnen). Dazu kam, dass immer mehr Produkte aus Kunststoff hergestellt wurden, weshalb man immer weniger Eisen benötigte. Der Niedergang der Montanindustrie hatte gravierende Folgen für Lüttich: Firmen gingen pleite, die Arbeitslosigkeit erreichte Rekordhöhen und der Stadt fehlten dringend benötigte Steuereinnahmen.

Der Text oben als Audiospur

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Hinweise für Lehrende

Zur folgenden Aufgabe

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Beispiellösung

In dieser Aufgabe sollen die Lernenden sinnentnehmend lesen und die Zusammenhänge, die zunächst zur Krise der Montanindustrie und dann zur Wirtschaftskrise in der Region Lüttich geführt haben, erkennen. Neben dem vorangestellten Autorentext greifen sie auf die Homepage der Stadt Lüttich zurück. (Hier bietet es sich an, bis zur Zwischenüberschrift "Das 20. Jahrhundert" zu scrollen.)

Das Lernprodukt ist ein Text, für den in der einfachen Version Schlüsselbegriffe vorgegeben werden. Die anspruchsvollste Aufgabe ist eine Weiterführung des Wirkungsgefüges, das die Entstehung der Montanindustrie darstellt (vgl. Beispiellösung). Vor allem für den dritten Aufgabentyp bieten sich kollaborative Arbeitsformen an.

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Aufgabe

Folgen des Strukturwandels für Lüttich

Beschreibe mit Hilfe des Infotextes die Veränderungen durch den Niedergang der Montanindustrie mit eigenen Worten. Beziehe die Informationen auf der Seite der Stadt Lüttich ein.

Hinweis: Du kannst auf der Seite bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg herunterscrollen.

Aufgabe

Folgen des Strukturwandels für Lüttich

Beschreibe  mit Hilfe des Infotextes die Veränderungen durch den Niedergang der Montanindustrie mit eigenen Worten.
Benutze dabei die folgenden Schlagworte: Importkohle, Schließung von Zechen, Kunststoff, Krise der Montanindustrie, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise.

Beziehe die Informationen auf der Seite der Stadt Lüttich ein.
Hinweis: Du kannst auf der Seite bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg herunterscrollen. 

Aufgabe

Folgen des Strukturwandels für Lüttich

Ordne die Folgen des Niedergangs der Montanindustrie mit Hilfe des Infotextes in das von dir erstellte Wirkungsgefüge ein. Beziehe die Informationen auf der Seite der Stadt Lüttich ein. Hinweis: Du kannst auf dieser Seite bis zur Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg herunterscrollen.

Sprachhilfe

Arbeit mit einem (Online-)Wörterbuch

Brauchst du Hilfe beim Verstehen von Wörtern? Probiere mal Linguee, dict.cc oder DeepL.

Achte darauf, dass du nicht einfach immer das erste Wort nimmst, dass dir in der Zielsprache vorgeschlagen wird. Oft haben Wörter mehrere Bedeutungen. Deshalb geben dir Wörterbücher auch mehrere Übersetzungen und oftmals auch eine Erklärung oder einen Hinweis darauf, in welchem Zusammenhang das jeweilige Wort verwendet wird. Prüfe deshalb die Möglichkeiten genau und entscheide dich für die im Zusammenhang passende Übersetzung des Wortes.

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© Coll. Blegny-Mine

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Der „schwarze Stein“, der in der Umgebung Lüttichs in großen Mengen vorlag, wurde in Blegny schon im 16. Jahrhundert abgebaut, zunächst von den Mönchen der Abtei Val-Dieu. Ein erstes Nutzungsrecht konnte dann 1779 an Gaspard Corbesier verliehen werden. Die erste Phase der industriellen Kohleförderung wurde eingeleitet. Die bis dahin entstandene Gesellschaft musste jedoch ihren Abbau 1887 bis auf Weiteres einstellen.

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© Photo famille Ausselet. Coll. Blegny-Mine

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Im Jahr 1919 konnte die Familie Ausselet durch die Gründung der Gesellschaft „S. A. des Charbonnages d’Argenteau“ den Kohleabbau in Blegny wieder starten. Unter der Führung ihrer neuen Besitzer konnte die Produktion deutlich zulegen.

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© Coll. Blegny-Mine

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Allerdings hinterließ auch hier der 2. Weltkrieg seine Spuren. Der Förderturm Nr. 1 und die Aufbereitungsanlage wurden zerstört.
Erst durch den Wiederaufbau der zerstörten Teile konnte man nach und nach höhere Fördermengen vermerken, bis 1970 die Produktion ihren Höhepunkt erlangte.

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© Photo Théodore Bellefroid. Coll. Blegny-Mine

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Diesem folgte allerdings ein baldiges Ende. Als 1975 der Beschluss über die Streichung der Zuschüsse für die wallonischen Bergwerke festgelegt wurde, mussten mit der Zeit alle Bergwerke in der Region Lüttich schließen. Am 31. März 1980 auch die Blegny-Mine.

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© Coll. Blegny-Mine

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In eine Industrieruine sollte sich Blegny-Mine allerdings nicht verwandeln, denn der damalige Gouverneur Gilbert Mottard wollte einen Verfall des Kohlebergwerks verhindern. Und daher kam es schon 1978 zu dem Entschluss, das Bergwerk zu einer Touristenattraktion und Gedenkstätte umzubauen. 1980, direkt nach der Einstellung des Betriebs, wurde die Anlage durch die Provinz gekauft.

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© Coll. Blegny-Mine

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Heute kann hier zum Beispiel durch den ursprünglichen Zugangsschacht der Untertage-Stollen erreicht werden und somit der Weg des Kohleabbaus und die damit verbundene harte Arbeit der „gueules noires" („schwarzen Fratzen“) besichtigt werden.
Inzwischen liegt die jährliche Besucherzahl zwischen 140.000 und 160.000.

Weltkulturerbe Zeche Blegny
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© Digitale Lernwelten GmbH( Raimund Piening)

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Zusammen mit drei anderen Kohlebergwerken wurde die Zeche Blegny-Mine am 01.07.2012 als UNESCO-Weltkulturerbe anerkannt.

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© Don M. Simoens. Coll. Blegny-Mine

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Die besondere Bedeutung des Kohleabbaus in der Euregio Maas-Rhein zeigt sich nicht nur durch die hohe Dichte an Bergwerken, sondern auch durch den Bau ganzer Dörfer speziell für die Bergbauarbeiter.

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© Don M. Simoens - CELIS. Coll. Blegny-Mine

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Mit der Entdeckung der hohen wirtschaftlichen Bedeutung der Kohle war die Industrialisierung geboren. Die neu gewonnenen Arbeitsplätze mussten jedoch mit Arbeitern besetzt werden. Gerade mit dem Aufschwung der Eisen- und Stahlindustrie in den 1870ern wurde der Bedarf an Arbeitskräften so hoch, dass Arbeiter aus entfernteren Gegenden wie Polen oder Italien ihren Weg in die Region fanden. Diese hohe Arbeiterdichte brachte einen drastischen Wohnungsmangel mit sich. Um diesem entgegenzuwirken und zeitgleich den Arbeitsplatz im Bergwerk attraktiver zu gestalten, wurden Werkssiedlungen errichtet.

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© Editions Lander - Eupen. Coll. Blegny-Mine

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Vielfach entstanden gleichförmige, aneinandergereihte Häuser, die durch kleine Fußwege miteinander verbunden waren. Aber auch die Grundlage „gesundes Wohnen“ sollte zum Bestandteil der Siedlungen werden. Daher wurde beim Bau auf Licht, Luft und Vegetation geachtet. Freizeit- und Sportmöglichkeiten sollten in der Siedlung ankommen.

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© Photo Maryline Polain. Coll. Blegny-Mine

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Mit der Schließung der Zechen in der Region brachen die Arbeitsplätze der Siedler weg: der bis heute andauernde Strukturwandel setzte ein. Um den Bestand der Siedlungen zu sichern, wurden sie häufig als Industriedenkmäler anerkannt. Viele der Bergarbeitersiedlungen sind daher heute noch gut erhalten. Allerdings hat der Denkmalschutz auch seine Kehrseiten: dort wo Sanierungsarbeiten und Umbauten nötig wären, sind sie nur äußerst schwierig umzusetzen.

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Aufgabe

Wandel der Montanindustrie in deiner Region

  1. Recherchiere einen Abbaustandort für Kohle in deiner eigenen Region. Hinweis: In Ostbelgien wurde keine Kohle abgebaut. Untersuche hier stattdessen die Provinz Limburg (B), Süd-Limburg (NL) oder die Region Aachen.
  2. Sammle zu diesem Standort Informationen über Dauer, Art und Mengen des Abbaus.

Aufgabe

Wandel der Montanindustrie in deiner Region

  1. Recherchiere einen Abbaustandort für Kohle in deiner eigenen Region. Tipp: Gib in einer Suchmaschine den Namen deiner Region + "Kohleabbau" ein. Hinweis: In Ostbelgien wurde keine Kohle abgebaut. Untersuche hier stattdessen die Provinz Limburg (B), Süd-Limburg (NL) oder die Region Aachen.
  2. Sammle zu diesem Standort Informationen über Dauer, Art und Mengen des Abbaus.

Aufgabe

Wandel der Montanindustrie in deiner Region

  1. Recherchiere einen Abbaustandort für Kohle in deiner eigenen Region. Hinweis: In Ostbelgien wurde keine Kohle abgebaut. Untersuche hier stattdessen die Provinz Limburg (B), Süd-Limburg (NL) oder die Region Aachen.
  2. Sammle zu diesem Standort Informationen über Dauer, Art und Mengen des Abbaus.
  3. Wenn dort noch abgebaut wird oder die Kohleförderung eingestellt wurde, beantworte folgende Fragen:
    • Andauernde Förderung: Gib die Fördermengen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts an.
    • Eingestellte Förderung: Erläutere andere Nutzungen der Zechen/Halden in der Gegenwart.

3. Wege aus der Krise?

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Heute wird die ehemalige Bergbauregion zunehmend auch für Touristen attraktiv. So werden zum Beispiel alte Halden zu Wanderwegen, ehemalige Industrieanlagen werden von Touristen besucht. Beispiele hierfür sind die ehemalige Zeche in Alsdorf, die heute ein Museum beherbergt, oder die Zeche in Blegny, die mittlerweile sogar zum Weltkulturerbe zählt (Galerie in Element 11). Wie die Gegend sich von einer Industrieregion zu einem Touristenziel gewandelt hat, erfährst du im Kapitel 4.5.

Der Text oben als Audiospur

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© Digitale Lernwelten GmbH

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© Philip Drießen

http://www.philipdriessen.com

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Indoor-Ski- und Snowboardanlage, Kletterpark und eine Sommerrodelbahn auf einer Halde in Landgraf (NL).

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© Philip Drießen

http://www.philipdriessen.com

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Die Halde Terill Winterslag (B) wird heute von Wanderern und Mountainbikern genutzt.

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© Philip Drießen

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Es geht noch immer um Energie, aber anders: Solarpanels rund um den Hauptschacht der Halde Maria (D).

Beringen (B): ein Bikepark auf einer Halde

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Der Bikepark 'B-Mine' liegt in der Provinz Limburg (B)
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© MtbGertD (YouTube)

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Vertiefung

Wandern über Belgiens Kohleberge

Auf der Internetseite zu den Wanderungen über Belgiens Kohleberge gibt es viele Bilder und Touren, durch die man den Strukturwandel weg von der Montanindustrie und hin zum Tourismus erleben kann.

Lüttich – auf dem Weg zum europäischen Logistikzentrum?

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Logistikzentrum von Alibaba am Flughafen von Lüttich
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© Digitale Lernwelten GmbH (Raimund Piening)

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Das Logistikzentrum von Alibaba liegt direkt am Flughafen von Lüttich.

Nach dem Niedergang der Montanindustrie gab es in der Gegend von Lüttich zeitweise eine Arbeitslosenquote von knapp 25 Prozent. Die Schaffung neuer Arbeitsplätze ist daher ein wichtiges Ziel der Provinz Lüttich.

Im November 2021 hat Alibaba, ein großer chinesischer Versandhändler, der ein ähnliches Geschäftsmodell wie Amazon hat, am Flughafen in Lüttich ein Logistikzentrum eröffnet. Im Logistik-Hub sollen insgesamt 900 direkte und 2100 indirekte Arbeitsplätze entstehen.

Der Text oben als Audiospur

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© Digitale Lernwelten GmbH

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Diagramm: Arbeitslosigkeit in der Provinz Lüttich seit 2008

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© Digitale Lernwelten GmbH

https://walstat.iweps.be/walstat-catalogue.php?indicateur_id=213500&ordre=0&periode=moyenne%20annuelle%202021%20provisoire&niveau_agre=P&sel_niveau_catalogue=P#

Arrc

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in der Provinz Lüttich seit 2008

Hinweise für Lehrende

Zur folgenden Aufgabe

Durch eine Rechercheaufgabe sollen die Lernenden Gründe für die Standortwahl Alibabas benennen. In der weiterführenden Aufgabe geht es auch darum, die Kritik an der Ansiedlung Alibabas nachzuvollziehen:

Wichtige Standortfaktoren sind die zentrale Lage auf dem europäischen Kontinent, eine gute Verkehrsanbindung und ein großes Arbeitskräfteangebot. Auch das Flächenangebot lässt eine weitere Expansion zu.
Kritik bezieht sich unter anderem darauf, dass oft nur gering qualifizierte Arbeitskräfte benötigt werden und dass Alibaba ohne großen Aufwand seine Zentrale in ein anderes europäisches Land verlegen könnte.

Die Lernenden können frei im Netz recherchieren. Man könnte ihnen aber auch einige Seiten vorschlagen, etwa:

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Aufgabe

Alibaba in Lüttich

Erläutere die Standortfaktoren, die das Unternehmen Alibaba dazu gebracht haben, sein europäisches Logistikzentrum in Lüttich zu eröffnen. Recherchiere die Lösung im Internet.

Aufgabe

Alibaba in Lüttich

Ermittle die Gründe von Alibaba, sich gerade in Lüttich anzusiedeln. Tipp: Die Gründe für die Wahl eines Unternehmensstandortes nennt man auch Standortfaktoren.

Informationen dazu findest du auf den folgenden Seiten:

Sprachhilfe zu Element 20

Tipps

Dir fällt es schwer, die Antworten in der anderen Sprache zu formulieren? 

  1. Dann sammle zunächst alle wichtigen Stichworte, die du zur Beantwortung der Aufgabe brauchst, in deiner Muttersprache. 
  2. Finde dann die richtigen Wörter in der Zielsprache.
    Hinweis:
    Dabei können Wörterbücher helfen, zum Beispiel Linguee, dict.cc, DeepL.
    Digitale Wörterbücher können dir auch beim Aussprachetraining helfen. Oft wissen wir nicht so genau, wie die neue Vokabel in der Zielsprache ausgesprochen oder betont wird. In digitalen Wörterbüchern gibt es fast immer die Möglichkeit, das Wort vorlesen zu lassen. So kannst du die Aussprache üben. 

Die Textilindustrie – Wandel und Kontinuität

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Die Wirtschaft der Euregio Maas-Rhein wurde mehrere Jahrhunderte von der Wolltuchherstellung geprägt. Schon im 18. Jahrhundert gab es Tausende von Arbeitsplätzen in der Region in diesem Wirtschaftszweig. Monschau, Aachen, Verviers, Eupen, Euskirchen und Vaals bildeten die Zentren der Tuchverarbeitung. "Aachener Tuch" etwa war lange Zeit und über Landesgrenzen hinaus ein Qualitätssiegel für Wolltuche. Ähnlich wie in der Montanindustrie sorgten auch im Textilgewerbe günstigere Importe aus Ländern mit niedrigeren Lohnniveaus und anderen Standortvorteilen für ein langsames Absterben der Textilindustrie in der Region.

Der Text oben als Audiospur

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© Digitale Lernwelten GmbH

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Funktionsfähiger Krempelsatz zur Herstellung von Vorgarn im LVR-Industriemuseum Euskirchen
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Urheber: Imus Eus

https://de.wikipedia.org/wiki/Wollroute#/media/Datei:Krempelsatz_Nitschelwerk_1913_Tuchfabrik_Mueller.jpg

Cc3BYSA
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LVR-Industriemuseum Euskirchen mit der Tuchfabrik Müller. Eine gänzlich erhaltene Tuchfabrik im Stand um 1900. Hier befindet sich dieser Krempelsatz, der zur Herstellung von Vorgarn diente.

Dampfmaschine in einer ehemaligen Wollwäscherei in Verviers
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Urheber: Imus Eus

https://de.wikipedia.org/wiki/Wollroute#/media/Datei:Dampfmaschine,_Verviers.jpg

Cc3BYSA
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Die industrielle Herstellung von Textilen mithilfe von Dampfmaschinen wurde vor allem dort angewendet, wo das Eisenbahnnetz frühzeitig vorhanden war. Also in Aachen, Verviers und Euskirchen. Zu sehen ist hier eine Dampfmaschine in einer ehemaligen Wollwäscherei in Verviers.

Im 18. Jahrhundert für den Tuchmacher Grand Ry als Wohn- und Geschäftshaus erbaut, heute Sitz der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens – und eine der Sehenswürdigkeiten der Wollroute
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Urheber: Imus Eus

https://de.wikipedia.org/wiki/Wollroute#/media/Datei:Eupen_Tuchverlegergeb%C3%A4ude_Gran_Ry_Kl%C3%B6tzerbahn_34,_heute_Regierung_DG.jpg

Cc3BYSA
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Im 18. Jahrhundert für den Tuchmacher Grand Ry als Wohn- und Geschäftshaus erbaut. Heute ist das Gebäude unter anderem eine Sehenswürdigkeit und Sitz der Regierung der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens.

Handweber in Heimarbeit, Spinnerin am Spinnrad, Garnträger. Frühes 19. Jahrhundert
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Urheber: J.E. Gailer

https://de.wikipedia.org/wiki/Wollroute#/media/Datei:Handweber_Orbis_Pictus_1835.jpg

PD
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Verbreitete Alltagsaktivität von Familien in der Region. Der Webstuhl stand im Winter im Haus und wurde im Sommer auseinandergebaut und auf dem Speicher gebracht.

Hasselt und die Textilindustire

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Hasselt liegt in der Provinz Limburg (B). Schon im Mittelalter entwickelte sich der Handel mit Textilien (Laken) zu einem bedeutenden Industriezweig. Aus der Wolle von Schafen wurde Tuch gewoben, dessen Qualität sehr gut war. Die Lage am Handelsweg zwischen Brügge, Maastricht und Köln erwies sich als günstig für den Tuchhandel. So kam es, dass im Jahr 1433 über 500 Personen in der Textilproduktion und im Handel arbeiteten, was mehr als einem Fünftel der Einwohnenden entsprach. Es gab 200 Tuchmachermeister und die Zunft der Tuchmacher war die bedeutendste der Stadt. Für zwei Jahrhunderte sorgte die Textilindustrie von Hasselt für großen Wohlstand.

Heute gibt es in Hasselt keine Textilindustrie mehr. Trotzdem sind Textilien für Hasselt noch sehr wichtig, denn Hasselt hat sich zu einer Modestadt entwickelt.

Der Text oben als Audiospur

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© Digitale Lernwelten GmbH

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Sprachhilfe zu Element 23

Vokabelhilfen

Textilien: Sammelbegriff für Gefüge, die aus chemischen (zum Beispiel Polyester), tierischen (zum Beispiel Wolle) oder pflanzlichen Fasern (zum Beispiel Baumwolle) hergestellt wurden.

Tuch (in der Verwendung hier): Stoff, der aus unterschiedlichem Fasern (meist jedoch Wolle) hergestellt wurde und noch keinem bestimmten Verwendungszweck zugewiesen ist.

Industriezweig: Gruppierung von Unternehmen und Firmen, die nah miteinander verwandte Produkte herstellen oder ähnliche Dienstleistungen anbieten.

Handelsweg: Transportweg oder -route von Handelswaren. Handelswege können zu Wasser, zu Land oder in der Luft existieren.

Zunft: Vereinigung von Handwerkern oder Kaufleuten, die im gleichen Gewerbe tätig sind. Zünfte hatten vom Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert hinein eine große Bedeutung für die Organisation und Regulierung von (Handwerks-)Betrieben.

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Wappen der Tuchmacherzunft
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© Digitale Lernwelten GmbH (Raimund Piening)

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Wappen der Tuchmacherzunft

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© Digitale Lernwelten GmbH (Raimund Piening)

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Auch im 18. Jahrhundert spielte der Handel mit Textilien eine Rolle.

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© Digitale Lernwelten GmbH (Raimund Piening)

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Hasselt zieht auch heute als Einkaufsstadt eine große modebewusste Kundschaft an.

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© Digitale Lernwelten GmbH (Raimund Piening)

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Seit den 1980er-Jahren vermarktet Hasselt sich als Modestadt. Das Modemuseum (Foto) hat sich zu einer der Attraktionen Hasselts entwickelt.

Hinweise für Lehrende

Zur folgenden Aufgabe

Die Seite des Modemuseums ist auf Englisch, Französisch und Niederländisch verfügbar.

Schon im Mittelalter war Hasselt für feine Tücher berühmt, die ins In- und Ausland verkauft wurden. 1536 gab es 200 Webermeister. Durch wachsende Konkurrenz verlor die Textilproduktion aber seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts an Bedeutung.

Die Kontinuität zwischen der Textilherstellung damals und der Modestadt heute besteht vor allem im Produkt, fein gewobenes Tuch früher und Mode heute. Aber während die Menschen früher vor allem in der Produktion gearbeitet haben, arbeiten sie heute im Design oder in der Präsentation von Mode. Da Hasselt eine Einkaufsstadt ist, spielt der Handel noch immer eine bedeutende Rolle.

Der Begriff der "Modestadt" (3-Sterne-Modus) geht über eine reine Beschreibung der Stadt Hasselt hinaus: Durch den Begriff wird ein Bild des Raumes konstruiert. So wird auch auf der Seite des Modemuseums gesagt, dass der Stadtrat 1986 beschloss, Hasselt als Modestadt zu profilieren.

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Aufgabe

Hasselt und die Mode

  1. Besuche die Seite des Modemuseums in Hasselt ("our history") und beschreibe die Entwicklung von der Textilindustrie des Mittelalters bis zur Modestadt der Neuzeit.
  2. Warum möchte man Hasselt wohl den Beinamen "Modestadt" geben?

Aufgabe

Hasselt und die Mode

Besuche die Seite des Modemuseums in Hasselt ("our history") und nenne 3–5 zentrale Schritte in der Entwicklung von der Textilindustrie des Mittelalters bis zur Modestadt der Neuzeit.

Aufgabe

Hasselt und die Mode

  1. Besuche die Seite des Modemuseums in Hasselt ("our history") und beschreibe die Entwicklung von der Textilindustrie des Mittelalters bis zur Modestadt der Neuzeit. 
  2. Erläutere, inwieweit das Bild einer 'Modestadt' von der Stadtverwaltung konstruiert wird?

Sprachhilfe zu Element 25

Tipps

Auf dieser Webseite gibt es die Möglichkeit, die Sprache einzustellen. 

Wenn es dir schwerfällt, den Inhalt zu verstehen, dann stelle die Sprache in deine Muttersprache um. 

Mache dir Notizen und versuche dann mit einem Online-Wörterbuch, zum Beispiel dict.cc, DeepL oder Linguee, deine Notizen in die Zielsprache zu übertragen.

Solltest du einmal mit Webseiten arbeiten müssen, die selbst keine Sprachauswahl bereitstellen, gibt es Browser (wie zum Beispiel Google Chrome), die eine Übersetzungsfunktion bereitstellen. 
Hinweis: Nutze diese nur, wenn du auf keinem anderen Weg weiterkommst. Diese Übersetzungsfunktion ist nämlich nicht immer hilfreich und manchmal sogar falsch. Sie kann dir trotzdem helfen, den allgemeinen Inhalt zu begreifen.

Hinweise für Lehrende

Videos zur "Wollroute" (DE/FR/NL)

Das folgende Video zur Wollroute liegt in allen drei Sprachen vor. Sollten Sie es mit Ihrer Lerngruppe bearbeiten wollen, finden Sie den Link zur Quelle jeweils unten rechts in der Ecke hinter dem Symbol '§'.

1. Wollroute in der Euregio Maas-Rhein (DE)

null
§

2. Route de la Laine Euregio Meuse-Rhin (FR)

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§

3. Wolroute Euregio Maas-Rijn (NL)

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§
Wollroute in der Euregio Maas-Rhein (NL)
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Exkurs

„Die Vorsteher der Tuchmacherzunft“ von Rembrandt

Die Vorsteher der Tuchmacherzunft, Gemälde von Rembrandt van Rijn
§

Urheber: Rembrandt

https://commons.m.wikimedia.org/w/index.php?search=Vorsteher+der+Tuchmacherzunft&title=Special:MediaSearch&type=image

PD

Das Gemälde „Die Vorsteher der Tuchmacherzunft“ aus dem Jahr 1662 von Rembrandt van Rijn. Befindet sich im Rijksmuseum in Amsterdam. 

Einen immensen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Einfluss hatten die Mitglieder der Tuchmachergilde. Deutlich wird dies zum einen dadurch, dass Porträts kostbar und eher für bedeutende gesellschaftliche Figuren reserviert waren. Zum anderen wird dies durch die Wahl des Künstlers akzentuiert, denn Rembrandt van Rijn war bereits zu Lebzeiten ein gefeierter Künstler. Das Gemälde zeigt die Vorsteher der Amsterdamer Tuchmachergilde bei einer Zusammenkunft. Bis 1778 befand sich diese Auftragsarbeit im Staalhof, dem Hauptsitz der Gilde, wo die hohe Qualität von Stoffen gesichert wurde. Seit 1909 wird das Bild im eigens benannten Staalmeesters Saal des Rijksmuseum in Amsterdam ausgestellt.

Der Text oben als Audiospur
§ PD

Aufgabe

Überlege dir einflussreiche Berufsgruppen in deiner Region, die heutzutage ein Gegenstück zu den Tuchmachern darstellen. Begründe deine Antwort!

4. Strukturwandel

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§

© Digitale Lernwelten GmbH

Arrc

Das Modell von Fourastié zeigt, dass sich die Anteile der Wirtschaftssektoren seit dem Jahr 1800 deutlich verändert haben.

Die Beispiele zum Strukturwandel in Lüttich und Hasselt, sowie die beiden vorgestellten Projekte stehen exemplarisch für die gesamte Euregio Maas-Rhein. Sie zeigen, dass und wie sich die wirtschaftliche Ausrichtung der Regionen im Laufe der Zeit verändert hat.

  • Bergbau, Land- und Forstwirtschaft und Fischerei zählt man zum primären Wirtschaftssektor, in dem die Rohstoffe für Produkte geliefert werden.
  • Im produzierenden Gewerbe werden die Rohstoffe verarbeitet. Diesen Wirtschaftssektor nennt man Sekundärsektor.
  • Im Tertiärsektor wird nichts produziert. Hier werden Dienstleistungen erbracht. Beispiele hierfür sind etwa der Friseurbesuch, der Verkauf von Waren oder die Verwaltung.

Manchmal wird vom Tertiärsektor noch der Quartärsektor unterschieden. In ihm werden Dienstleistungsberufe zusammengefasst, die besondere intellektuelle Ansprüche stellen und für die man in der Regel studiert haben muss. Typische Berufe des quartären Sektors sind Mediziner oder Professoren.

Der Text oben als Audiospur

§ PD

Hinweise für Lehrende

Zur folgenden Aufgabe

Die Abnahme der Bedeutung der Montanindustrie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts ist deutlich zu erkennen. An dieser Stelle sollte die nicht ganz eindeutige Zuordnung des Bergbaus (zum ersten oder zum zweiten Wirtschaftssektor) thematisiert werden.

Alibaba ist ein typischer Vertreter des tertiären Sektors.

In Hasselt kann auch eine Verschiebung der Arbeitsplätze vom Sekundär- in den Tertiärsektor festgestellt werden.

Während der Strukturwandel sich in Lüttich eher als Bruch darstellt, kann man in Hasselt Kontinuitäten erkennen. Gegebenenfalls kann man darauf hinweisen, dass die Monostruktur der Montanindustrie zu Problemen geführt hat, die in Hasselt aufgrund einer etwas stärker diversifizierten Wirtschaft nicht in dem Maße zum Tragen gekommen sind.

Auf diese Aufgabe kann nochmals zurückgegriffen werden, wenn das Kapitel 4.3 bearbeitet wurde. Während im Braunkohleabbau Arbeitsplätze vor allem im Primär- und Sekundärsektor vorhanden sind, ist das Forschungszentrum in Jülich ein exemplarisches Beispiel für qualifizierte Arbeitsplätze im tertiären Sektor (quartärer Sektor).

Die Zuordnungsaufgabe dient der Zuordnung der behandelten Beispiele in das Modell von Fourastié. Im Anschluss daran werden auf verschiedenen Niveaus Fragen formuliert, deren Bearbeitung sich zum Abschluss des Kapitels im Unterrichtsgespräch anbietet.

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Aufgabe

Wirtschaftssektoren im Wandel

  1. Ordne die folgenden Beispiele des Kapitels im Modell von Fourastié ein:
    • den Bergbau bei Lüttich im 19. Jahrhundert
    • die Montanindustrie bei Lüttich um 1950
    • das Distributionszentrum Alibaba bei Lüttich im Jahr 2022
    • das Modemuseum in Hasselt im Jahr 2022
  2. Erläutere diese Einordnung. 

Aufgabe

Wandel der Wirtschaftssektoren

Ziehe die Bilder an die passende Stelle. Für einen Sektor gibt es zwei Bilder. Überprüfe dann deine Lösung.

Aufgabe

Wirtschaftssektoren im Wandel

  1. Ordne die folgenden Beispiele des Kapitels im Modell von Fourastié ein:
    • den Bergbau bei Lüttich im 19. Jahrhundert
    • die Montanindustrie bei Lüttich um 1950
    • das Distributionszentrum Alibaba bei Lüttich im Jahr 2022
    • das Modemuseum in Hasselt im Jahr 2022
  2. Erläutere diese Einordnung.
  3. Das Kapitel 4.5 behandelt den Tourismus in der Euregio Maas-Rhein. Ordne die Tourismus-Arbeitsplätze in das Modell ein.
  4. Wenn du das Kapitel 4.3 schon bearbeitet hast: Erläutere den Wandel der Arbeitsplätze anhand dieses Kapitels.
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Vertiefung

Strukturwandel heute in der Region Aachen

Die Region Aachen setzt sich in ihrer "Vision 2038" intensiv mit dem heutigen Strukturwandel der Region auseinander. Ausführliche Informationen finden sich im Bereich "Downloads" in der rechten Leiste.

5. Transfer: Strukturwandel im Rheinischen Revier

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Du hast in diesem Kapitel an Raumbeispielen aus Belgien gesehen, wie sich die Wirtschaftsstruktur im Laufe der Zeit verändert hat. Natürlich gibt es den Strukturwandel auch an anderen Orten der Euregio Maas-Rhein, zum Beispiel im Rheinischen Revier.

Der Text oben als Audiospur

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© Digitale Lernwelten GmbH

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© Philip Drießen

http://www.philipdriessen.com

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Der Tagebau Hambach (D) an der Grenze der Euregio Maas-Rhein.

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© Philip Drießen

http://www.philipdriessen.com

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Tagebau Hambach (D), Blick in Richtung Morschenich.

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Urheber: Raimund Piening

PDBY
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Im Rheinischen Revier wird wahrscheinlich noch bis zum Jahr 2030 Braunkohle im Tagebau gefördert.

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Urheber: Raimund Piening

PDBY
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Aus der geförderten Braunkohle wird Strom gewonnen.

Übersichtskarte des Rheinischen Reviers
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Urheber: Thoroe (Thomas Römer)

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rheinisches_Braunkohlerevier_DE.png#/media/File:Rheinisches_Braunkohlerevier_DE.png

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5/5 -

Durch das Ende des Tagebaus kommt es zu einem tiefgreifenden Strukturwandel.

Hinweise für Lehrende

Zur folgenden Aufgabe

Die folgende Aufgabe ist eine Transferaufgabe, auf die im Sinne eines Spiralcurriculums zurückgegriffen werden kann, wenn das vorherige Teilkapitel bearbeitet wurde. Es handelt sich um einen räumlichen Transfer, in dem der Strukturwandel am Beispiel des Rheinischen Reviers verdeutlicht werden soll.

Im 1-Stern-Modus geht es darum, den Strukturwandel zu beschreiben. Viele Arbeitsplätze lagen im Bereich des Braunkohletagebaus und der Kohleverstromung. Sie fallen nach und nach weg. Am Beispiel des Forschungszentrums in Jülich ist zu erkennen, dass neue Arbeitsplätze im Bereich der Forschung an Zukunftstechnologien (Wasserstoff-Cluster) entstehen (also im quartären Wirtschaftssektor).

Parallelen zum Beispiel Lüttich sind die große Bedeutung des Kohleabbaus bis zu dessen Auslaufen. Unterschiede liegen im Zeitpunkt des Strukturwandels. Während er in Lüttich weitgehend abgeschlossen ist, steht er im Rheinischen Revier zum großen Teil noch bevor. Die Webseite Strukturwandel Rheinisches Revier deutet darauf hin, dass der Strukturwandel hier planend begleitet wird und dass staatliche Unterstützung vorgesehen ist.

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Aufgabe

Transferaufgabe: Das Rheinische Revier

  1. Beschreibe den Strukturwandel der Wirtschaft am Beispiel des Rheinischen Reviers.
  2. Erläutere Parallelen und Unterschiede zum Strukturwandel in Lüttich. 

Hinweis:
Wenn du weitere Informationen benötigst, besuche die Seite Strukturwandel Rheinisches Revier.

Aufgabe

Transferaufgabe: Das Rheinische Revier

Beschreibe den Strukturwandel der Wirtschaft am Beispiel des Rheinischen Reviers. 

Hinweis:
Wenn du weitere Informationen benötigst, besuche die Seite Strukturwandel Rheinisches Revier.

6. Exkursionen zum Thema "Strukturwandel"

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In der Euregio Maas-Rhein bieten sich zahlreiche außerschulische Lernorte an, um mit den SchülerInnen den Strukturwandel hautnah zu erleben, zu erforschen und zu untersuchen.

Der Text oben als Audiospur

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© Digitale Lernwelten GmbH

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Provinz Limburg (B) Region Aachen Provinz Lüttich Süd-Limburg
Exponate im Modemuseum Hasselt
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Urheber: Vaimidhoe

https://commons.m.wikimedia.org/w/index.php?search=modemuseum+hasselt&title=Special:MediaSearch&type=image

Cc4BYSA

Modemuseum Hasselt

Im Modemuseum Hasselt erzählen 18.000 Exponate internationale und regionale Modegeschichte. Ebenfalls vertreten sind Designer mit limburgischen Wurzeln, wie Raf Simons und Martin Margiela, die mit ihrer einzigartigen Sicht auf Bekleidung und Accessoires Altbekanntes neu entdecken und den Blick des Betrachters an den Laufsteg fesseln.

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© Digitale Lernwelten GmbH

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Urheber: ArthurMcGill

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Zinkh%C3%BCtter_Hof,_Stolberg_(8).JPG

Cc3BY

Zinkhütter Hof

Der Zinkhütter Hof in Stolberg (D) ist ein interaktives Museum: Aus verschiedenen Perspektiven (Arbeiter, Unternehmer, Weltverbesserer, Wissenschaftler) erarbeiten die Lernenden in Gruppen den Strukturwandel in der Aachener Region.

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© Digitale Lernwelten GmbH

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Urheber: Klaus Nahr

https://commons.m.wikimedia.org/w/index.php?search=La+Maison+de+la+M%C3%A9tallurgie+et+de+l%27Industrie+de+Li%C3%A8ge&title=Special:MediaSearch&type=image

Cc2BYSA

Haus der Lütticher Metallurgie und Industrie (MMIL)

Einblick in die industrielle Vergangenheit von Lüttich bekommt man im Haus der Lütticher Metallurgie und Industrie (MMIL). Im Jahr 1848 von den Brüdern Dothée gegründet, wird hier von der Industriegeschichte erzählt, die das Stadtbild von Lüttich geprägt hat. 

Der Text oben als Audiospur
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© Digitale Lernwelten GmbH

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© Mit freundlicher Genehmigung der Steenkolenmijn Valkenburg

https://steenkolenmijn.nl/

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Steinkohlemine Valkenburg

Die letzte zugängliche Kohlemine der Niederlande kann man in der Steinkohlemine Valkenburg besichtigen. Das Bergbausystem ist lebensecht, voller alter Maschinen, die in der Vergangenheit verwendet wurden. Das gesamte Bergwerk ist barrierefrei und mit Hunden zugänglich.

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© Digitale Lernwelten GmbH

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Provinz Limburg (B) Region Aachen Provinz Lüttich Süd-Limburg

Sprachhilfe zu Element 34

Tipps

Auf Webseiten gibt es oft die Möglichkeit, die Sprache einzustellen. Fällt es dir schwer, den Inhalt zu verstehen, dann stell die Sprache in deine Muttersprache um. 

Mache dir Notizen und übertrage dann mit einem Online-Wörterbuch, zum Beispiel dict.cc, DeepL oder Linguee, deine Notizen in die Zielsprache.

Sollte die Webseite selbst keine Sprachauswahl bereitstellen, gibt es Browser (wie zum Beispiel Google Chrome), die eine Übersetzungsfunktion bereitstellen.

Hinweis: 
Nutze diese nur, wenn du auf keinem anderen Weg weiterkommst. Diese Übersetzungsfunktion ist nämlich nicht immer hilfreich und manchmal sogar falsch. Sie kann dir trotzdem helfen, den allgemeinen Inhalt zu begreifen.

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Aufgabe

SWOT-Analyse

Eine SWOT-Analyse kann man nutzen, um die Stärken und Schwächen von Menschen, Firmen oder auch Staaten zu untersuchen. Der Begriff setzt sich zusammen aus  Strengths (Stärken), Weaknesses (Schwächen), Opportunities (Chancen) und Threats (Risiken).

  1. Notiere aus deiner Sicht die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken der Euregio Maas Rhein.
  2. Beschreibe zwei Entwicklungsbereiche für die Euregio Maas Rhein.
    Gehe dabei folgendermaßen vor:
    1. Wähle aus dem Bereich Chancen zwei Themen, die aus deiner Sicht Potential für eine zukunftsträchtige Weiterentwicklung haben.
    2. Beschreibe für diese Themen genauer, wie sie entwickelt werden sollten, indem du Stärken, Schwächen und Risiken darauf beziehst.
      So könnte die Beschreibung aussehen:
      "Ich finde, der Kulturbereich sollte mehr entwickelt werden, weil dafür im Vergleich zu anderen Bereichen nicht so viel Geld eingesetzt werden muss (Risiken) und viele Menschen in der Euregio mehrere Sprachen sprechen (Stärken). Außerdem finde ich, dass dieser Bereich noch viel zu wenig genutzt wird, damit Menschen sich kennenlernen."